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Chronik

Aus einer in Twickel – Delden – vorliegenden Rechnung aus dem Jahre 1906 geht hervor, dass man in Lage eine neue Handdruckspritze stationiert hat, die von den „Heerenwarkers“ , (Forstarbeitern) aus jener Zeit, bedient und gepflegt wurde. Um das Jahr 1906 brannte das damalige sogenannte Backershaus , heute Dorfstr. 47, völlig aus, nur die Außenmauern blieben stehen. Bei diesem Brand kam die Feuerwehr Lage zum ersten Mal zum Einsatz. Dieser erste Einsatz hat so viele Schaulustige angezogen, daß man von einem ganz ungewöhnlichen Menschenauflauf sprach. Zudem sei, auf Grund dieses ersten Einsatzes, der Schnaps fast ebenso stark geflossen, wie das Löschwasser aus der Dinkel  –  und das Backershaus brannte schließlich unter lautem Gesang nieder.

Ja, und dann war da noch etwas im Jahre 1906. Ein heißer Augusttag, die Bauern sind bei der Roggenernte. Der damals noch junge Bauer Friedrich Achteresch aus Halle bemerkte gegen 17.00 Uhr von weitem, daß es auf seinem Anwesen qualmt! Nach dem Motto: „Alles rennet, rettet, flüchtet,“ kamen sie da selbst an. Sie hatten auch schon von der neuen Spritze in Lage gehört und nun mußte der Nachbar Harsmölle mit den Pferden nach Lage, um die Feuerwehrspritze samt Mannen zu holen. Das war ja nicht gerade in der Nachbarschaft und in wenigen Minuten zu erledigen.„Se wann noch drock un han noch heel wat te don!“  Gute alte Zeit !

Zwei Jahre später: Es war um die Mittagszeit, die Bürger in Lage saßen an ihren Mittagstischen. Nur der Bauer Buitkamp aus dem Buitenhoek, war noch am Pflügen auf dem Dörenkamp. Da sieht er das „Bestür“, heute würden wir es auch Anwesen nennen, von Kip, ebenfalls im Buitenhoek, brennen. Kip war selbst noch im Forst und seine Frau war außer Haus. Bauer Buitkamp spannte schnell seine Pferde aus und jagte mit den Gäulen, die eisernen Reppen und Klüppel hinter sich herschleppend, zum „Armenhaus“, so nannte man das Gebäude, in dem die Handdruckspritze untergebracht war, um sie zu holen. Der alte Herr Bosmann hatte beim Essen auch das Geräusch auf der nicht gerade ebenen Steinstrasse gehört, ließ alles stehen und liegen und holte die „Heerenwarkers“, alles Lager Männer, die durchweg im Forst arbeiteten, zusammen, zur Löschaktion bei Kip.

Es würde jetzt zu weit führen, würde man jede „Aktion“ nochmals lebendig werden lassen. Man sieht daraus, wie mühselig solch eine Brandbekämpfung damals war. Und doch, und das hört man heute noch von Leuten, die in den 20-iger und 30-iger Jahren dabei waren : „Et was ock noch wa mangs moi, bie son Brand!“ Denn die 5ltr. Korbflasche Kloaren durfte bei keinem Einsatz fehlen.

1. & 2. Weltkrieg

Dann kam der 1. und 2.Weltkrieg. Mancher Feuerwehrmann wurde eingezogen und wir können noch etliche Namen dieser Männer, in Stein gemeißelt, auf der Gedenkstätte für gefallene Soldaten wiederfinden.

Der damalige Gemeindebrandmeister Maschmeier hatte während des letzten Krieges aber doch noch 18 Feuerwehrmänner zur Verfügung. Unabkömmlich, wie man sie damals nannte. Bauern aus Brecklenkamp, Neustadt, Buitenhoek und „Löegsche Mannslöö“.

Die Feuerwehr bekam damals die 1. TS 8/8 Rosenbauer und einen TSA. Der mußte aber noch von Hand gezogen werden.

Ende 1945, Anfang 1946, versuchten wir mit einer „Handvoll Männer“ zu retten, was noch zu retten war. Der ehemalige Raum für die Feuerwehrgeräte war aufgebrochen worden. Gott sei Dank hatte man für die alte Rosenbauer TS 8/8 wohl keine Verwendung gefunden. Der TSA hatte Plattfüße. Aber leider hatte unsere schöne, von zwei Pferden zu ziehende Handdruckspritze mit den beiden blanken Messingkesseln eine andere Verwendung gefunden. Ein ehemaliger Flugzeugingenieur hatte aus dem Druckkessel eine kleine „Fuselherstellungsanlage“ gebaut, leider!

Der Unterbau, alles Hartholz, ging durch den Schornstein. Denn „Schwarzbrennen“ stand damals noch hoch im Kurs. Der verstorbene ehemalige Kreisbrandmeister Rust besorgte uns dann aus ehemaligen Wehrmachtbeständen einen alten, zum Mannschaftswagen umgebauten, französischen Krankenwagen, Marke Chevrolet. Nun konnten wir den TSA umbauen, so daß ihn der „Franzose“ ziehen konnte. Unser verstorbener Kamerad Heise und seine Jungs besorgten uns in einer Nacht und Nebelaktion eine alte halbrunde Nissenhütte als Unterkunft. Aber der „Franzose“ paßte nicht hinein und mußte nun auf der Diele im alten „Hötkenhaus“ stehen.

Langsam normalisierte sich die Zeit und unsere Gemeinde baute so etwas ähnliches wie ein Feuerwehrhaus. Unsere fleißigen Maurer und die übrigen Männer der Wehr, die zum Teil auch heute noch bei uns sind und schon vor etliche Jahren ihr „25jähriges“ hatten, mußten dann aus dem Rohbau einen einigermaßen zweckmäßigen und freundlichen Feuerwehrraum bauen.

Es versteht sich von selbst, daß das nur nach Feierabend und am Wochenende bewerkstelligt werden konnte. Kamerad Heise hatte dann aus gesundheitlichen Gründen den Abschied genommen und Kamerad Bildermann das Ruder übergeben. So etwas vollzog sich damals noch alles in aller Stille; „Hauptsache der Laden lief, und der lief!“

Neue Tragkraftspritze

Die Rosenbauer Tragkraftspritze (TS 8/8) gab es auf, doch Dank des Feuerlöschverbandes Neuenhaus bekamen wir dann auch bald eine neue TS 8/8 der Firma Balke. Die mußte aber erst von dem „großen Bruder“, der Feuerwehr Neuenhaus, getestet werden und dann übergab man sie uns feierlich bei der Gaststätte Lavarre.

Kreiswettkampf 1960

2. Löschfahrzeug

1951, unser Chevrolet gab den Geist auf. 500,- DM bekamen wir noch als Schrottpreis. Der Viehhändler Feitsma aus Nordhorn überließ uns für 2100,- DM einen ausgedienten Schweinetransporter; “Ach waren wir bliede!“

In 250 Arbeitsstunden wurde er dann zu einem ordentlichen Feuerwehrwagen, so richtig mit Schlitten zum herausziehen der TS 8/8, sowie mit seitlich montierten Haspelständern für B – Schläuche, von uns zurecht geschustert. „Es war eine herrliche Zeit!“

Der alte „Schweinetransporter“

In Hardingen bestand er seinen ersten Einsatz. Die Einsätze hielten sich, „Gott sei Dank“, in Grenzen.

Aber der Fortschritt im Feuerwehrwesen machte auch vor Lage nicht halt.

3. Löschfahrzeug, Opel Blitz LF 8/8

So wurde dann nach zähem Ringen mit dem Herrn Bürgermeister des Löschbezirkes und vor allem Dank der Fürsprache und des Einsatzes unseres ehemaligen Kreisbrandmeisters Heinz Brüna, 1964 ein richtiges Feuerwehrfahrzeug, einen Opel LF8, angeschafft. Dieser Opel „Blitz“ sollte lange Jahre seinen Dienst tun.

Dieser aber wurde bei einem Verkehrsunfall, der sich Rahmen einer Lehrgangsfahrt ereignete, im Jahre 1984 stark in Mitleidenschaft gezogen. Menschen kamen hierbei glücklicherweise nicht zu schaden. Der Kamerad Frank Veldhoff ist heute Eigentümer eines gleichaltrigen, baugleichen Löschfahrzeugs !!!

Hiernach diente uns als Einsatzfahrzeug vorübergehend ein Tanklöschfahrzeug.

75 Jahre Feuerwehr Lage

vorne von links: Günther Fröhlich, Holger Scholte-Eekhoff, Holger Averers, Gerwin Klokkers, Dirk Sichler, Hermann Döppen, Hartmut Brinkmann, Georg Scholte-Eekhoff, Christian Albers, Jan-Heinz Brink, Hartmut Küper

hinten von links: Jan Kelder, Karl Heinz Öpkes, Gerold Wichers, Udo Nietznik, Friedrich Reinecke, Jan-Heinz Körner, Frank Veldhoff, Gerhard Bildermann, Joachim Albers, Johann Nosseler, Manfred Jungfer, Klaus Fröhlich, Frank Meyer, Gerrit Wolter, Jan Albert Moomann, Bernhard van der Bosch, Hermann Nosseler, Diederich Antons, Friedrich Engbers, Arnold Diek, Wolfgang Sichler, Ludwig Brink, Egbert Veldhoff, Helmut Spickmann

4. Löschfahrzeug, Iveco Magirus LF 8/8

Im Winter 1986 war es soweit. Eine 10 köpfige Gruppe der Ortsfeuerwehr Lage machte sich auf den Weg, um das neue Löschgruppenfahrzeug LF8 aus Ulm von der Firma Iveco Magirus abzuholen. Mit unserem damaligen MTW Ford Transit sowie dem PKW des Fahrzeugverkäufers ging die Fahrt los.

Nach der Übernachtung in Ulm fuhren wir am 2. Tag bei klirrender Kälte zum Werk von Iveco Magirus, wo uns nach einer Werksbesichtigung das neue Löschfahrzeug übergeben wurde und wir damit Richtung Heimat fuhren. Diese Fahrzeug wurde im Dezember 2011 durch das heutige StLF 10/6 ersetzt.

Feuerwehrhaus nach 2000

Ja, und wie es dann so ist, ….nach ein paar Jahren wurde das FH-Haus auch schon wieder reichlich eng und so mussten Überlegungen angestellt werden, es zu vergrößern. Zunächst bekamen wir die im Feuerwehrhaus befindliche Autogarage von der Hausmeisterwohnung hinzu. Sie wurde genutzt für unseren Mannschaftstransportwagen, der bis zu diesem Zeitpunkt hinter dem Löschwagen geparkt werden musste. Einige Jahre später, im Jahre 1988, kam dann die ebenfalls im Feuerwehrhaus vorhandene Garage unserer damaligen „Schwester Anna“ hinzu. Diese Garage konnten wir dann zur Erweiterung unseres Unterrichts- und Versammlungsraumes nutzen, wie auf dem Bild zu ersehen ist.

Fast ausschließlich in Eigenleistung wurde diese Aktion damals für nur 7.500 DM durchgeführt. Schätzungen der Samtgemeinde zufolge wären Kosten, ohne die erbrachte Eigenleistung, von ungefähr 21.000 DM entstanden. An der Aussenfassade gab es dann einige Jahre später zeitgemäße Rolltore.

Die nächste Umbauaktion startete dann im Jahre 2001. Wegen Platzprobleme solltdie damalige Durchfahrt zwischen dem Feuerwehrhaus und dem Schlachthaus überdacht werden. Die Jugendfeuerwehr konnte im Feuerwehrhaus untergebracht werden und brauchte kein Provisorium mehr zu beherbergen. Außerdem fanden wir hier für wenig Aufwand eine zweckmäßige, geräumige Werkstatt.

Während dieser Umbauphase stand dann die Beschaffung des neuen Einsatzleitwagens an. Ein neuer, nicht ausgebauter, Opel Movano wurde angeschafft, der von unserem Kameraden Hartmut Brinkmann in 85 Stunden Eigenleistung perfekt ausgebaut wurde.

Die Kosten für dieses Fahrzeug betrugen 34.000 €. Der Landkreis zahlte einen Zuschuss in Höhe von 7.500 € . Doch die Garage im Feuerwehrhaus war zu klein…..Wieder einmal war viel Eigenleistung gefragt. Nach der Planungsphase wurden ein neuer Anbau für die Toilettenräume vor das Feuerwehrhaus gebaut, wodurch im Feuerwehrhaus zusätzlicher Platz für das anstehende neue Fahrzeug entstand. Nach dreijähriger Bauzeit wurden die neuen Räumlichkeiten im November 2004 Samtgemeinde Neuenhaus und der Gemeinde Lage offiziell übergeben. 3.000 € von den veranschlagten Kosten wurden nicht benötigt. Das Kompliment der Bürgermeisterin Henni Nyhuis zur Sachlage: „Auf die Feuerwehr Lage ist Verlass, in jeder Beziehung.“